Risikomanagement im Facility Management

Risikomanagement ist für jedes große Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um potenzielle Bedrohungen zu identifizieren und zu bewältigen, bevor sie zu kostspieligen Problemen werden
Horizontale FM-Produkte bieten eine breite Palette von Lösungen für die Risikobewältigung, die von der Überwachung der Sicherheit bis hin zur Implementierung von Notfallplänen reichen. Unternehmen können durch die Implementierung von horizontalen FM-Produkten ihre betriebliche Effizienz verbessern und gleichzeitig das Risiko potenzieller Störungen reduzieren.
Regelwerke verfolgen

Der Prozess Regelwerksverfolgung bringt Licht in einen sehr verschatteten und noch viel zu häufig vernachlässigten Graubereich.
Die gesetzlichen Vorgaben zum sicheren Umgang mit Anlagen und Arbeitsmittel nehmen tendenziell stetig zu. Technisch Verantwortliche in Unternehmen stehen bei der Einhaltung dieser Vorgabe im Spannungsfeld zwischen einer von der Unternehmensführung eingeforderten höheren Wirtschaftlichkeit, einem mit sinkenden Personalzahlen einhergehendem Know-how-Verlust und einer zunehmenden Komplexität der Anlagen und Produktionsprozesse.
Um unter diesen Bedingungen wirtschaftlich und mit vertretbaren Haftungsrisiken zu arbeiten, müssen die gesetzlichen Vorgaben eng in die täglichen Arbeitsprozesse integriert werden. Eine "Parallel-Organisation" zur Abdeckung der gesetzlichen Anforderungen ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr vertretbar. Responsibility Management ist eine Systematik, die Instandhaltungsaufgaben im Bereich des Facility Managements um den Komplex des Arbeitsschutzes und der Anlagensicherheit ergänzt. Es gilt mit einem Responsibility Management-System mehr Haftungs- und Arbeitssicherheit (legal compliance) zu erreichen ohne die Wirtschaftlichkeit der FM-Prozesse aus dem Auge zu verlieren.
Betreiberverantwortung am Standort wahrnehmen, sofern und soweit rechtswirksam übertragen

Nachdem Unternehmen nicht anders handeln können, als durch Personen, die sie vertreten und in ihrem Namen handeln, übertragen sich Unternehmenspflichten zwangsläufig auf Personen. Diese sind die vertretungsberechtigten Organe, die für ihr Unternehmen jeweils zu organisieren haben, durch wen und wie im Einzelfall die Pflichten wahrzunehmen sind. Grundsätzlich sind die Organe dabei frei in ihrer Organisationshoheit, müssen aber den Erfolg (die Wirksamkeit) gewährleisten.
Nach der gängigen Praxis verteilen sich die einzelnen Pflichten auf die drei Haupt-Hierarchie-Ebenen
Unternehmensleitung -> Organisationspflichten
Führungskräfte -> Führungspflichten
Beschäftigte -> Durchführungspflichten
Beauftragte -> Besondere Pflichten (i.d.R. weisungsfrei).
In der Gesamtheit ergeben sich zahlreiche persönliche Pflichten, über die die folgende Tabelle einen Überblick gibt. Die dort dargestellten persönlichen Betreiberpflichten werden (zeilenweise) nachfolgend erläutert.
Die diesbezüglichen gesetzlichen Forderungen gelten grundsätzlich unternehmensweit und umspannen alle Ressorts. Siehe hierzu https://betreiberverantwortung.fm-connect.com.
Die hier für das Aufgabenfeld des FM getroffenen Aussagen lassen sich deshalb auf alle Unternehmensbereiche übertragen.
PERSÖNLICHE BETREIBERPFLICHTEN | |||
---|---|---|---|
ORGANISATIONS-PFLICHTEN | FÜHRUNGSPFLICHTEN | DURCHFÜHRUNGS-PFLICHTEN | |
der Unternehmensleitung | der Führungskräfte | der Beschäftigten | |
Aufbauorganisation | ...festlegen | - | - |
geeignete Führungskräfte | ...einsetzen | - | - |
Betriebsbeauftragte /Koordinatoren | ...bestellen | - | - |
Gefährdungsbeurteilung | ...veranlassen | ...durchführen | - |
gesetzliche Prüfungen | ...sicherstellen | ...organisieren | - |
geeignete Beschäftigte oder Dienstleister | ...auswählen | ...einsetzen | - |
Ablauforganisation (Arbeitsabläufe) | ...festlegen | ...überwachen | ...einhalten |
An-, Ein- und Unterweisungen | ...veranlassen | ...erteilen | ...befolgen |
geeignete Arbeitsmittel | ...auswählen | ...bereitstellen | ...benutzen |
sonstige Pflichten | Sicherstellung der Ersten Hilfe, Arbeitsmedizinische Vorsorge, Erfassen und Anzeigen von Unfällen, | Unterstützung der Ersten Hilfe |