1-FM-1.422 Bedarfsprüfung
FM-Leistung - Nummer nach GEFMA 100-2
1.422
Die Bedarfsprüfung soll die Planung von “Reserven” möglichst vermeiden helfen, um spätere unnütze laufende Kosten von vorn herein auszuschliessen. Dieser Aufwand zahlt sich bei den Lebenszykluskosten aus.
- Jahres-Kältebedarf
Zur Verminderung des Kältebedarfes bestehen vielfältige Möglichkeiten, insbesondere durch einen ausreichenden sommerlichen Wärmeschutz.
Bürogebäude sind im Regelfall so zu planen, dass eine maschinelle Kühlung nicht erforderlich wird. Dazu ist ein baulicher sommerlicher Wärmeschutz sicher zu stellen. Einfache Lösungen sind anzustreben.
Kann auf eine Kühlung trotz Beachtung der Empfehlungen für den sommerlichen Wärmeschutz nicht verzichtet werden, ist eine Kühllastberechnung vorzulegen.
Die Optimierung der Gebäudeplanung hinsichtlich des sommerlichen Wärmeschutzes unter Berücksichtigung des Heizwärmebedarfes mit Hilfe einer anerkannten dynamischen thermischen Gebäudesimulation wird empfohlen.
-> Nachweisverfahren:
Vorgelegt wird eine Leistungs- und Arbeitsbilanz, differenziert nach Hauptverbrauchern. Der Leistungsbedarf ist durch eine Kühllastberechnung nach VDI 2078 [4-7] zu begründen. Darüber hinaus ist auch der entsprechende Nachweis eines ausreichenden sommerlichen Wärmeschutzes nach der Energieeinsparverordnung mit den dafür vorgegebenen Regelwerken (DIN 4108-2 bzw. DIN V 4108-9) durchzuführen.
- Jahres-Wärme-(Heiz)-bedarf
-> Heizungsbedingter Wärmebedarf (DIN EN 12831 Berechnung der Norm-Heizlast),
-> Wärmebedarf zur Trinkwassererwärmung für Sanitärzwecke,
-> Wärmebedarf für Produktionszwecke (Technologische Wärme).
- Gebäudesimulation
Für große Gebäude und Gebäudekomplexe sollen im Rahmen der Planung detaillierte dynamische thermische Gebäudesimulationen mittels anerkannter Programme auf der Basis stündlicher Daten durchgeführt werden. Diese dienen sowohl als Entwurfs- und Planungshilfsmittel als auch für den Nachweis der energetischen Qualität und der Notwendigkeit von technischen Maßnahmen.